Samstag, 21. Mai 2011

Benefiz für das Kunst- und Kulturhaus in der LMS Vöcklabruck

Vöcklabruck braucht ein offenes Kulturhaus. Ein kleiner Schritt dazu soll die vorläufige Adaptierung des alten Krankenhauses sein, um zumindest im Sommer dort etwas veranstalten zu können. Ein Verein hat sich gegründet, der das dazu notwendige Geld in Eigenregie durch Spenden aufbringen will. Dazu sind auch Benefizveranstaltungen mit KünstlerInnen der Region ein wichtiger Beitrag. Am letzeten Sonntag hat die erste von zwei Veranstaltungen in der Landesmusikschule stattgefunden. Franz Froschauer, Harry Ahamer, Andi Haidecker, Andreas Kurz, Hari Baumgartner und das Ehepaar Eidenberger waren einige der Kunstschaffenden, die sich bereit erklärt haben hier ohne Gage aufzutreten. Es ist ein bunter Abend geworden, ein Mix aus Folk, Rock, Blues, Jazz und alter Musik, gewürzt mit kritischer Literatur. Dem Publikum hat er gefallen und das provisorische Kulturhaus ist einen Schritt näher gerückt.

Sonntag, 8. Mai 2011

UAJO mit Tini Kainrath im Gasthof Kogler Frankenmarkt

Dass Volksmusik und Jazz kein Widerspruch sein müssen, haben schon viele MusikerInnen bewiesen. Auch dem Upper Austrian Jazz Orchestra unter der Leitung von Christian Maurer gelingt die Symbiose zwischen diesen beiden Musikgattungen auf eindrucksvolle Art.
Volkslieder aus Wien, Oberösterreich sowie slowenisches Liedgut, ja sogar die guten alten Gstanzln verschmelzen im Programm "Wein, Weib & Gesang" mit jazzigen Bigband-Arrangements. Der Spielwitz der Band und das Showtalent der Sängerin Tini Kainrath beeindrucken ebenso wie die kreativen Improvisationen der verschiedenen Solisten.
"I Liassat Kirschen für Di Wachsen Ohne Kern" von Karl Hodina ist wohl eines der schönsten Wiener Liebeslieder, die ich kenne, und in der Interpretation des UAJO jederzeit dazu gut, das belebend-wohlige Gänsehaut-Feeling zu provozieren. Auch die Lieder des Komponisten der oberösterreichischen Landeshymne, Hans Schnopfhagen, berühren in ihrer traurig-sentimentalen Art ganz besonders. Der Qualität der Darbietung konnte die Akustik des Wirtshaussaals nicht ganz gerecht werden. Trotzdem, das Publikum zeigte sich hellauf begeistert.

Daniel Kahn & The Painted Bird im Kino Ebensee

Ebensee wird (hoffentlich) ewig verbunden bleiben mit dem Gedenken an das dortige Konzentrationslager des Nazi-Regimes und seine Inhaftierten. Jedes Jahr findet daher eine Gedenk- und Befreiungsfeier an der KZ-Gedenkstätte statt, so auch dieses Jahr am 7. Mai.
Das Kino Ebensee beteiligt sich auf seine Art an den Feierlichkeiten, indem es einen musikalischen Beitrag leistet. Was würde sich besser eignen als Musik der jüdischen Volksgruppe, die der Nazi-Verfolgung am stärksten ausgesetzt war.
So gestaltet der in Berlin lebende Amerikaner Daniel Kahn mit seiner Gruppe The Painted Bird diesen Abend. In der Manier eines wahren Volkssängers mit viel Witz und Humor, aber auch Aggressivität spricht er die Leute an, auf Jiddisch und auf Englisch und auch auf Deutsch, wenn er begleitet mit einer Walzen-Spieldose "Die Internationale" anstimmt und der Saal mitsingt. Akkordeon, Bass, Schlagzeug und Klezmer-Klarinette bilden die Instrumentierung, manchmal greift Daniel Kahn auch zur E-Gitarre. Befreiung ist auch sein Thema, und wenn sie nicht so funktioniert, wie sie sollte, so hilft oft auch der Suff als Trost. Dennoch bleibt am Schluss die heftig akklamierte Botschaft: Die Befreiung muss weiter gehen!

Frank Hoffmann & mg3 im Kino Schwanenstadt

Am 6. Mai 2011 wäre der Schriftsteller Erich Fried 90 Jahre alt geworden. Grund genug, um genau an diesem Tag seinen Geburtstag im Kino Schwanenstadt zu feiern mit seinen Texten, gelesen von Frank Hoffmann und musikalisch begleitet vom Martin Gasselsberger Trio. Der Lyriker Erich Fried war in den frühen 80er Jahren Kult, ebenso wie Frank Hoffmann mit seiner Fernsehsendung "Trailer".
Ein Stück Vergangenheit wird wieder wach und verbindet sich mit der Gegenwart der in ihrer Blüte stehenden Band. Die gleichermaßen intellektuell wie emotional berührenden Gedichte Frieds, gelesen von einer sagenhaften Stimme, werden musikalisch ebenso berührend und einfühlsam untermalt und begleitet. Und für eine Weile erfüllt eine Aura von Wahrhaftigkeit, Schönheit und Liebe den Schwanenstädter Kinosaal, die alle Kritik zum Schweigen bringt - die Zeit steht still ... "Es ist was es ist"