Sonntag, 16. November 2014

Martin Spengler & die foischn Wiener in der LMS Ottnang

Das neu Wienerlied hat Saison. Man merkt es daran, dass laufend junge Bands aus dem Boden schießen, die dieses musikalische Genre auf ihre Weise weiter entwickeln und neu für sich (und das Publikum) erfinden wollen.
Martin Spengler ist so einer, der Themen des Wienerlieds wie Liebe, Tod und Alkoholkonsum aufnimmt und mit dem typischen melancholischen Grundton in Musik fasst. Dabei entstehen bisweilen ansprechende und berührende Lieder. Allerdings versucht er auch vorgefundenes Text- und Liedgut zu verwienern, was recht eigenartige Blüten hervorbringt. So wird unter anderem ein Rilke-Sonett adaptiert oder ein bekannter Manning-Sherwin-Song vom Londoner Berkeley Square zum Wiener Praterstern transferiert, was ihm gar nicht gut bekommt. Das müsste nicht sein - hat doch Martin Spengler durchaus die Fähigkeit, eigene Lieder zu komponieren, die - begleitet von einer tollen Band - wirklich unter die Haut gehen.