Samstag, 14. September 2013

Shonen Knife im Kino Ebensee

Zwischen Osaka (Japan) und Ebensee liegen Welten - sollte man meinen. Da aber Musik bekanntlich Welten verbindet, könnten die drei Japanerinnen und das Kino Ebensee gar nicht besser zusammenpassen. Ganz in der Tradition der Ramones, zu der sich das Trio aus der "Rock City" Osaka bekennt, geht da die Post ab mit vollem Einsatz und einer selten gesehenen Spielfreude. Und obwohl die Songs dem Vorbild entsprechend eher "heavy" daherkommen, hat das Ganze auch eine Seite, die man in Japan "Kawaii" nennt: niedlich, süß und liebenswert.

Sonntag, 7. April 2013

Der Nino aus Wien mit Stefan Sterzinger und Raphael Sas im Kino Ebensee

Es muss ja nicht immer englischsprachig sein, was im Kino Ebensee erklingt. Österreich hat auch einiges Bodenständiges zu bieten. Am 6. April waren gleich drei dem Wienerischen verbundene Musiker zu Gast, und ein jeder präsentierte zuerst einmal seine eigene Kunst, bevor die drei dann gemeinsam zu musizieren begannen. Und siehe da, alte Austropop-Hadern wurden ausgegraben und wiederbelebt, angefangen von der Worried Men Skiffle Group über Georg Danzer und Wolfgang Ambros bis zu Falco. Und das hat richtig Spaß gemacht - den Musikern genauso wie dem Publikum.

Sonntag, 31. März 2013

Hong Faux im Kino Ebensee

Ebensee ist für alle da, die musikalische Erlebnisse suchen. So gibt es am 30. März ein Programm, das dem Geschmack jüngeren Publikums entgegenkommt. Headbanging ist angesagt, wenn die schwedischen Rocker "Hong Faux" (was immer das heißen mag) so richtig loslegen. Aber auch die älteren Semester erinnern sich bei solchen Klängen vielleicht an die Black-Sabbath-Zeiten ihrer Jugend zurück. Was aber für alle gilt ist Bewegung und kaum einen hält es bei solchen rhythmischen Stimulanzien auf den verwaisten Stühlen des Kinosaals.

Sonntag, 24. März 2013

Trio Lepschi im Gasthaus Lohninger, Fornach

Die beliebte Konzertreihe "Musik beim Wirt" im Gasthaus Lohninger in Fornach ist mit dem Wiener "Trio Lepschi" am 23. März in die neue Saison gestartet. Das Trio rund um den bekannten Krimiautor und Musiker Stefan Slupetzky hat sich dem neuen Wienerlied verschrieben. Und obwohl es heißt, Wiener seien in der Provinz nicht besonders beliebt, konnten die drei Musiker gleich von Beginn an die Sympathie des Publikums im vollen Wirtshaussaal für sich gewinnen. So sind es vor allem ihre Texte voller Sprachwitz und Sprachspielereien, die den schrägen Charme der drei Wiener ausmachen. Besonderes Markenzeichen dabei ist der Schüttelreim, der ihre Lieder voller schwarzem Humor so spannend, lustig und komisch macht und die Zuhörer immer wieder zu Lachsalven hinreißt.

Sonntag, 10. März 2013

The Tiptons Sax Quartet & Drums im Spielraum Gaspoltshofen

Beim Stichwort Saxophon-Quartett fallen einem im Jazz zuerst Namen wie das World Saxophone Quartet, Rova oder vielleicht Saxofour ein. Zu diesen Männer-Bands gibt es jedoch eine Alternative. Die Frauenband "The Tiptons" hat sich nach einer weiblichen Jazzmusikerin benannt, die ihre Karriere als Mann bestritten hat. Das Outfit der Bariton-Saxophonistin erinnert etwas daran. Das musikalische Spektrum der vier Amerikanerinnen plus dem österreichischen Schlagzeuger Robert Kainar ist vielfältig und beinhaltet neben Jazz-Elementen auch solche der Volksmusik. Spielwitz und Spielfreude stehen im Vordergrund und auch die Freude am Gesang. Zupackende Passagen wechseln sich ab mit zarten Klängen, schräge Bebop-Linien mit harmonischen Melodien. Jessica Lurie, Amy Denio, Tina Richerson und Sue Orfield demonstrieren, wie weibliche Emanzipation auch im Jazz ihren Ausdruck findet. Das Publikum dankt es ihnen mit viel Beifall.

Samstag, 9. März 2013

The Base im Kino Ebensee

Wer zu einem Indie-Rock-Konzert ins Kino Ebensee kommt, erwartet dort für gewöhnlich eine Band aus den USA oder aus England, vielleicht auch aus anderen europäischen Ländern. Seltener gibt es heimische Musiker zu hören - am 8. März war dies jedoch wieder einmal der Fall. Österreichische Bands müssen schon sehr überzeugend wirken, um diese "heiligen Hallen" als Hauptact beschallen zu dürfen. Und das ist auch gut so. Die Erwartungen sind daher in so einem Fall auch ziemlich hoch - und um es gleich zu sagen - sie wurden mehr als erfüllt. Die Musiker verstehen ihr Handwerk, ohne auf Perfektion zu setzen, sie zeigen Reife, ohne abgeklärt zu wirken, und sie bringen starke Gefühle zum Ausdruck, ohne in Pathos zu verfallen. Dass sie aus Österreich kommen, daran denkt man bei diesem Auftritt so gut wie nie.

Samstag, 23. Februar 2013

"Mostly Other People Do The Killing" im Jazzit, Salzburg

Oft wird behauptet, Jazz sei in alten Mustern erstarrt und alles würde sich wiederholen. Wer am 22.2.13 dieses "Terrorist Be-Bop Uber-Jass Ensemble" (Eigendefinition) gehört hat, wird diese Meinung nicht ganz teilen. Auch wenn Jazz nunmehr schon eine lange Geschichte hat, so wird doch immer wieder etwas Neues aus den vorhandenen Elementen zusammengebaut. Diese Band macht das so kreativ, dass man ihr stundenlang gespannt zuhören könnte, ohne dass nur für einen Moment Langeweile aufkommen würde. Natürlich spielt sich auch die Musik von Peter Evans: tp, Jon Irabagon: sax, Moppa Elliot: b und Kevin Shea: dr vor dem Hintergrund der Jazz-Geschichte ab, dennoch wandelt die Band trittsicher auf dem schmalen Grat, der sich zwischen ihrer Kreativität und den alten Klischees befindet.

Sonntag, 17. Februar 2013

Sabine Pyrker mit "Quattroleum" im Rossstall, Lambach

Schlagwerk allein, was soll das? Meist ist Percussion nur die Beilage zur musikalischen Kost, die rhythmische Würze. Aber es geht auch anders. Schlagwerker können sehr wohl  autonom agieren und eine Art von Musik erzeugen, die ein ganz eigenes Genre bildet. Sabine Pyrker hat drei junge Begleiter und jede Menge an percussiven Instrumenten mitgebracht, die die Bühne fast vollständig ausfüllen und immer wieder neu positioniert werden müssen. Was musikalisch dabei herauskommt, ruft Erstaunen und Begeisterung im vollen Rossstall hervor. Rhythmen aller Erdteile erklingen und ein Reichtum an Klangfarben entsteht, der bisweilen sogar an die tiefen Register einer Kirchenorgel erinnert, und pure Spielfreude und Spielwitz reißen das Publikum derart mit, dass es sich erst nach mehreren Zugaben zufrieden gibt.

Samstag, 9. Februar 2013

Jose Saluzzi Quartet in der Landesmusikschule, Vöcklabruck

Der Name Dino Saluzzi dürfte jedem Jazz-Begeisterten ein Begriff sein. Weniger bekannt sein dürfte aber, dass sein Sohn Jose die Familientradition fortsetzt, indem er Ähnliches auf der Gitarre vollbringt wie sein Vater am Bandoneon. Und ebenso wie beim Vater sind es auch beim Sohn die verhalteneren Seiten der Musik, die er zelebriert. Das Quartett mit Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Klavier erzeugt in seinem Programm "Etapas" jenen meditativ-schwebenden Sound, der zum Markenzeichen des berühmten Jazz-Labels ECM geworden ist. So lässt sich der Gitarren-Sound irgendwo zwischen Pat Metheny, Bill Frisell und Al Di Meola ansiedeln, für den Jose Saluzzi übrigens auch komponiert hat. Wer sich also eingelassen hat auf die Etappen dieser verträumten musikalischen Reise, konnte den Abend im Saal der LMS Vöcklabruck in vollen Zügen genießen.

Samstag, 2. Februar 2013

Filipa Cardoso im KiK, Ried im Innkreis

Fado, die portugiesische Art, Sehnsucht, Schmerz, aber auch Freude zum Ausdruck zu bringen, ist in unseren Gefilden selten live zu erleben. Umso erfreulicher ist es, dass "Kultur im Keller" in Ried im Innkreis eine junge, aufstrebende Fadista aus Lissabon mit dreiköpfiger Gitarrenbegleitung am 1. Feb. 2013 zu einem Konzert eingeladen hat. Fado ist Emotion, und Filipa Cardoso gelingt es diese in jedem Augenblick ihrer Darbietung stimmlich wie auch körperlich dem begeisterten Publikum zu übermitteln, das in den Refrain des gleichnamigen Lieds einstimmt: "Es riecht gut, es riecht nach Lissabon!"

Samstag, 26. Januar 2013

Bernhard Eder & Band im Spielraum Gaspoltshofen

Stimmung ist beim jungen österreichischen Singer-Songwriter Bernhard Eder alles. Und zwar darf sie nicht zu ausgelassen sein, sondern soll im Grunde schwermütig bleiben. "Sad Ballad Man" nennt er sich im gleichnamigen Song selbst. Die passende Stimmung erzeugt er mit der akustischen Gitarre, unterstützt durch Bass, Schlagzeug, Violine und Keyboard. Auch legt er Wert auf Stimmen. Seine eigene kann sich hören lassen (auch ohne Mikrofon) und verführt sowohl durch ein warmes Timbre als auch durch kraftvollen Nachdruck. Wichtig ist ihm auch, dass seine Bandmitglieder schöne Stimmen haben, was sich in einigen Songs auch bestätigt. So entsteht eine Darbietung, die durch ihre Wärme und Authentizität ihre anziehende Wirkung auf das Publikum an diesem Abend nicht verfehlt.

Freitag, 18. Januar 2013

Quadro Nuevo im Barocktheater Lambach

Wer Quadro Nuevo zum ersten Mal erlebt, weiß sehr bald, an wen er da geraten ist. Das sind vier Leute, denen es in Oberbayern musikalisch und auch sonst viel zu eng ist und die es in die weite Welt (musik)kultureller Vielfalt drängt. Sei es nur ins nahe Italien, auf die Krim oder doch ins ferne Südamerika. Ihre deutschen Wurzeln bleiben aber auch dann spürbar, wenn es beispielsweise gilt, das Drama des argentinischen Tangos oder den Widerstand verfolgter Juden musikalisch zu inszenieren. Sie tun es eben auf ihre Art und begeistern damit das Publikum im reizvollen Barocktheatersaal des Stiftes Lambach.