Sonntag, 19. Juni 2022

Joe McPhee und John Edwards in Desselbrunn


Wer glaubt, mein (musik)kulturelles Interesse wäre erlahmt, weil ich jetzt schon jahrelang nichts mehr über meine Kulturerlebnisse berichtet habe, irrt gewaltig. So dicht wie in der letzten Zeit, wo nach den ärgsten Corona-Wellen der Kulturbetrieb wieder möglich geworden ist, ist mein Kulturterminkalender noch nie gewesen. Ich hatte einfach keine Lust mehr, darüber Buch zu führen. Jetzt kommt die Lust wieder. Wie lange sie anhält, weiß ich nicht.

Der gestrige Abend brachte ein ganz besonderes Erlebnis. In meiner nächsten Umgebung, auf einem stillgelegten Bauernhof in Desselbrunn am Nordrand des Salzkammerguts fand ein Konzert mit improvisierter (Jazz)Musik statt. Joe McPhee, legendärer Vertreter der Free-Jazz-Generation, musizierte gemeinsam mit dem Londoner Bassisten John Edwards im Hof des alten Gebäudes. Eine intimere Atmosphäre ist kaum vorstellbar und ideal für die subtile Kommunikation dieser beiden Musikkünstler. Fasziniert lauschte das Publikum den instrumentalen Zwiegesprächen der Beiden und zeigte sich hingerissen und begeistert. Schöner kann man diese Art von Musik nicht erleben.