Samstag, 23. Februar 2013

"Mostly Other People Do The Killing" im Jazzit, Salzburg

Oft wird behauptet, Jazz sei in alten Mustern erstarrt und alles würde sich wiederholen. Wer am 22.2.13 dieses "Terrorist Be-Bop Uber-Jass Ensemble" (Eigendefinition) gehört hat, wird diese Meinung nicht ganz teilen. Auch wenn Jazz nunmehr schon eine lange Geschichte hat, so wird doch immer wieder etwas Neues aus den vorhandenen Elementen zusammengebaut. Diese Band macht das so kreativ, dass man ihr stundenlang gespannt zuhören könnte, ohne dass nur für einen Moment Langeweile aufkommen würde. Natürlich spielt sich auch die Musik von Peter Evans: tp, Jon Irabagon: sax, Moppa Elliot: b und Kevin Shea: dr vor dem Hintergrund der Jazz-Geschichte ab, dennoch wandelt die Band trittsicher auf dem schmalen Grat, der sich zwischen ihrer Kreativität und den alten Klischees befindet.

Sonntag, 17. Februar 2013

Sabine Pyrker mit "Quattroleum" im Rossstall, Lambach

Schlagwerk allein, was soll das? Meist ist Percussion nur die Beilage zur musikalischen Kost, die rhythmische Würze. Aber es geht auch anders. Schlagwerker können sehr wohl  autonom agieren und eine Art von Musik erzeugen, die ein ganz eigenes Genre bildet. Sabine Pyrker hat drei junge Begleiter und jede Menge an percussiven Instrumenten mitgebracht, die die Bühne fast vollständig ausfüllen und immer wieder neu positioniert werden müssen. Was musikalisch dabei herauskommt, ruft Erstaunen und Begeisterung im vollen Rossstall hervor. Rhythmen aller Erdteile erklingen und ein Reichtum an Klangfarben entsteht, der bisweilen sogar an die tiefen Register einer Kirchenorgel erinnert, und pure Spielfreude und Spielwitz reißen das Publikum derart mit, dass es sich erst nach mehreren Zugaben zufrieden gibt.

Samstag, 9. Februar 2013

Jose Saluzzi Quartet in der Landesmusikschule, Vöcklabruck

Der Name Dino Saluzzi dürfte jedem Jazz-Begeisterten ein Begriff sein. Weniger bekannt sein dürfte aber, dass sein Sohn Jose die Familientradition fortsetzt, indem er Ähnliches auf der Gitarre vollbringt wie sein Vater am Bandoneon. Und ebenso wie beim Vater sind es auch beim Sohn die verhalteneren Seiten der Musik, die er zelebriert. Das Quartett mit Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und Klavier erzeugt in seinem Programm "Etapas" jenen meditativ-schwebenden Sound, der zum Markenzeichen des berühmten Jazz-Labels ECM geworden ist. So lässt sich der Gitarren-Sound irgendwo zwischen Pat Metheny, Bill Frisell und Al Di Meola ansiedeln, für den Jose Saluzzi übrigens auch komponiert hat. Wer sich also eingelassen hat auf die Etappen dieser verträumten musikalischen Reise, konnte den Abend im Saal der LMS Vöcklabruck in vollen Zügen genießen.

Samstag, 2. Februar 2013

Filipa Cardoso im KiK, Ried im Innkreis

Fado, die portugiesische Art, Sehnsucht, Schmerz, aber auch Freude zum Ausdruck zu bringen, ist in unseren Gefilden selten live zu erleben. Umso erfreulicher ist es, dass "Kultur im Keller" in Ried im Innkreis eine junge, aufstrebende Fadista aus Lissabon mit dreiköpfiger Gitarrenbegleitung am 1. Feb. 2013 zu einem Konzert eingeladen hat. Fado ist Emotion, und Filipa Cardoso gelingt es diese in jedem Augenblick ihrer Darbietung stimmlich wie auch körperlich dem begeisterten Publikum zu übermitteln, das in den Refrain des gleichnamigen Lieds einstimmt: "Es riecht gut, es riecht nach Lissabon!"