Freitag, 6. Januar 2012

Ebenseer Glöcklerlauf

Wer sich am Vorabend des Dreikönigstags den Glöcklerlauf in Ebensee anschauen möchte, sollte sich eine größere Portion Kleingeld mitnehmen. Das Glöckeln ist nämlich eine Form des Bettelns, die ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert hat. Als 900 Holzarbeiter der Saline wegen Umstellung auf Braunkohle arbeitslos wurden, zogen sie mit verzierten und beleuchteten Kartonschachteln am Kopf durch den Ort, um Unterstützung zu erbetteln. Das tun sie auch heute noch. Aus den einfachen Schachteln sind jedoch kunstvolle Riesengebilde geworden, die die weiß gekleideten Männer (und neuerdings auch Frauen) auf ihren Köpfen tragen. Umgeschnallte Glocken verschiedenster Stimmlagen erzeugen einen rhythmisch pulsierenden Klangteppich. So wird dem Publikum trotz des herrschenden Regenwetters ein visuell und akustisch beeindruckendes Spektakel geboten.

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